Mutmacherin Keshia Fredua-Mensah von #SchauHin

  1. © Kübra Gümüsay

    © Kübra Gümüsay

    Wer seid ihr und was waren die Beweggründe für die Gründung eurer Initiative?

#SchauHin gründete sich im Herbst 2013, im Anschluss an eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema “Rassismus & Sexismus abbloggen”. Klar wurde: Während die Sexismus-Debatte große mediale Aufmerksamkeit genoss, insbesondere im Internet, hatte die Diskussion um die Sichtbarkeit der Geschichten von Menschen, die in Deutschland täglich mit Rassismus konfrontiert sind, noch keine Plattform erhalten. Und so entstand die Idee des Hashtags #SchauHin, gegründet von Kübra Gümüşay, Jamie Schearer und Sabine Mohamed, die alle drei als Diskutantinnen eingeladen waren. #SchauHin sollte die Erfahrungen von Alltagsrassismus mithilfe von Social-Media-Plattformen wie Twitter und Facebook sammeln und aufzeigen, dass Rassismus in Deutschland nicht ausschließlich rechtsradikale Formen annimmt. Im Gegenteil, Rassismus begegnet uns alltäglich, auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, in der Schule, am Ausbildungsplatz und in der Uni.

Doch wir wollen auch darauf aufmerksam machen, dass Alltagsrassismus mehr ist als ein paar unglückliche “Einzelfälle”. Über Alltagsrassismus zu sprechen bedeutet auch über strukturellen Rassismus zu sprechen. Alltagsrassismus führt Machtverhältnisse oft auf vermeintlich harmlose oder gar unsichtbare Weise fort und Rassismus wird somit salonfähig gemacht. In unserer Arbeit wollen wir darum immer wieder darauf hinweisen: Alltagsrassismus kann nicht alleine stehen. Er hat seine Wurzeln im strukturellen Rassismus, ist daher unbedingt als solcher zu kennzeichnen und bedient sich vieler weiterer Diskriminierungsformen.

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Mutmacherinnen Anne Wizorek, Nicole von Horst und Jasna Strick von #aufschrei

© Grimme-Institut Jens Becker

© Grimme-Institut Jens Becker

1. Wer seid ihr und was waren die Beweggründe für die Gründung eurer Initiative?

Wir sind die Initiatorinnen des Hashtags #aufschrei: Anne Wizorek, Nicole von Horst und Jasna Strick. Eines Nachts im Januar 2013 begann Nicole auf Twitter mit der Beschreibung sexualisierter Übergriffe, die sie erlebt hatte. Gemeinsam mit Anne und Jasna entstand eine Diskussion zum Thema und die Aushandlung des Hashtags, wobei Anne schließlich #aufschrei vorschlug. Der Hashtag wurde danach viele tausend Male von unterschiedlichen Twitter-User*innen verwendet, um über Sexismus und sexualisierte Gewalt zu sprechen. Das Thema wurde in anderen sozialen Netzwerken und den klassischen Medien aufgegriffen und bildete den Grundstein für eine deutschlandweite Debatte. Wir sind demnach keine klassische Initiative, sondern vielmehr Teil einer Bewegung bzw. Initiatorinnen einer Ad-Hoc-Kampagne. Weiterlesen…