Mutmacherin Mareice Kaiser von Kaiserinnenreich

© Carolin Weinkopf, carolinweinkopf.de

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1. Wer bist du und was waren die Beweggründe für die Gründung deiner Initiative?

Mein Name ist Mareice Kaiser, ich bin 33 Jahre alt und lebe als Journalistin und Mutter von zwei Kindern – mit und ohne Behinderungen – in Berlin. Als ich für meine behinderte Tochter endlich einen Kitaplatz gefunden hatte und dadurch wieder arbeiten konnte, gründete ich das Kaiserinnenreich, mein inklusives Familienblog. Mir fehlte eine Seite im Netz, auf der über das ganz normale Leben einer Familie mit behinderten Kind berichtet wird – über die Behinderungen (bürokratische Komplikationen, Barrieren im Alltag, Krankenhaustage) und die schönen Szenen (Begegnungen mit Menschen, dieses Kind, Liebe). Ich wollte zeigen, dass Glück möglich ist, auch mit einem behinderten Kind. Meine behinderte Tochter gehört so selbstverständlich zu unserer Familie wie meine nicht behinderte Tochter. Das würde ich mir auch für unsere Gesellschaft wünschen, deshalb erzähle ich im Kaiserinnenreich über unseren Alltag, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter besonderen Herausforderung, das Leben mit einem Pflegedienst in den eigenen vier Wänden, über die Barrieren in den Köpfen, Inklusion von Anfang an, Rollenverteilung und Care-Arbeit. Um ein breites Spektrum an Leben mit behinderten Kindern zu zeigen, stelle ich auch andere Mütter behinderter Kinder in Porträts vor. Weiterlesen…

Uwe Schummer: Vertrag mit dem Bürger

© Uwe Schummer

© Uwe Schummer

Seit 2002 biete ich den Bürgern meines Heimatkreises Viersen einen Vertrag an. Dabei geht es einerseits darum, dass ich meine Einkünfte und pauschaliert auch die Ausgaben in einem Jahresbericht aufführe und den Vertragspartnern zusende. Andererseits verpflichten sich die Bürger als Gegenleistung ihr Wahlrecht zu nutzen. Der Jahresbericht, den ich an die Vertragspartner versende, enthält neben der Darstellung meiner finanziellen Situation auch ein Berliner Tagebuch für die Parlamentswochen. Hierhin sind die Termine, Veranstaltungen und Gespräche aufgeführt, die ich im Deutschen Bundestag wahrnehme. Dieses Tagebuch wird auch als Newsletter versendet. Wer weitere Informationen möchte, der kann mir dies mitteilen und so erhält er diese Informationen. Weiterlesen…

Sarah Händel: Mitreden versus Mitentscheiden

© Mehr Demokratie e.V. | Lizenz: CC BY-SA 2.0" - See more at: http://www.mehr-demokratie.de/fotoservice.html#sthash.BaQFro3P.dpuf

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Wie bringen wir unsere Demokratie näher an die Bürger*innen?

Ist nur die direkte Demokratie, die verbindliche Entscheidung der Bürgerschaft, eine echte „Politik des Gehört Werdens“? Oder sind es  Verfahren der Beteiligung, die Bürger mitsprechen lassen, aber am Ende die Entscheidung bei den gewählten Vertreter*innen belassen, die eine gute Demokratie maßgeblich auszeichnen? In der gesellschaftlichen Diskussion haben sich diese beiden Pole so sehr als Gegensätze manifestiert, dass ihre Beziehung zueinander aus dem Blickfeld gerät. Dabei liegt in ihr der entscheidende Erkenntnisschritt: die unverbindliche Bürgerbeteiligung braucht eine starke direkte Demokratie, damit sie nicht das bleibt, was sie noch allzu oft ist – eine Alibiveranstaltung zur Beruhigung angeblicher Wutbürger*innen. Weiterlesen…

Mutmacherinnen Anne Wizorek, Nicole von Horst und Jasna Strick von #aufschrei

© Grimme-Institut Jens Becker

© Grimme-Institut Jens Becker

1. Wer seid ihr und was waren die Beweggründe für die Gründung eurer Initiative?

Wir sind die Initiatorinnen des Hashtags #aufschrei: Anne Wizorek, Nicole von Horst und Jasna Strick. Eines Nachts im Januar 2013 begann Nicole auf Twitter mit der Beschreibung sexualisierter Übergriffe, die sie erlebt hatte. Gemeinsam mit Anne und Jasna entstand eine Diskussion zum Thema und die Aushandlung des Hashtags, wobei Anne schließlich #aufschrei vorschlug. Der Hashtag wurde danach viele tausend Male von unterschiedlichen Twitter-User*innen verwendet, um über Sexismus und sexualisierte Gewalt zu sprechen. Das Thema wurde in anderen sozialen Netzwerken und den klassischen Medien aufgegriffen und bildete den Grundstein für eine deutschlandweite Debatte. Wir sind demnach keine klassische Initiative, sondern vielmehr Teil einer Bewegung bzw. Initiatorinnen einer Ad-Hoc-Kampagne. Weiterlesen…

Mutmacher Michael Schneidewind von der 100% Tempelhofer Feld Initiative

Michael  Schneidewind_Copyright privat

© privat, Michael Schneidewind

1. Wer seid ihr und was waren die Beweggründe für die Gründung eurer Initiative?

Wir sind eine Bürgerinitiative in Berlin, die sich 100% Tempelhofer Feld nennt und erfolgreich das Ziel verfolgte, mit einem Volksentscheid das Tempelhofer Flugfeld in Berlin vor Bebauung zu schützen, d.h.  als Freizeit und Naturparadies in zentraler Lage in der wachsenden Metropole Berlin zu erhalten. Um das Volksbegehren zu organisieren, gründeten wir den Verein „Demokratische Initiative 100% Tempelhofer Feld e.V.“ Dieser war Träger des Volksbegehrens, Eigentümer der Homepage www.thf100.de und als gemeinnütziger Verein geeignet, Spenden einzutreiben.

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